Er trug das Skapulier der Heiligen Jungfrau Maria!
Gerettet dank dem Skapulier!
Das Skapulier des Iren
Am Ende des letzten Jahrhunderts reiste Missionsbischof Polding, in eine kaum besuchte Gegend im Inneren Australiens. Er erkrankte dort und wurde mit bewundernswerter Hingabe von einer Witwe gepflegt. Nachdem der Prälat wieder gesund geworden war, gab er der Witwe das Versprechen, er werde zu jeder Jahreszeit und von welchem Ort aus auch immer auf ihren Ruf hin zurückkehren, um ihr die letzten Sakramente zu spenden.
Viele Jahre waren vergangen, als in einer Herbstnacht ein Brief eintraf, der den Bischof bat, sein Versprechen einzulösen, denn eine Wohltäterin läge im Sterben. Der Geistliche machte sich ohne zu zögern trotz der Strenge der Jahreszeit auf den Weg. Nachdem er viele Tage marschiert war, kam er erschöpft beim Haus der Witwe an. Zu seiner grossen Überraschung fand er es leer vor. Während er überlegte, was er nun tun sollte, wurde seine Aufmerksamkeit durch das Geräusch einer Holzfälleraxt errregt. Er lenkte seine Schritte zu dem Ort, von dem er das Geräusch kam, und stand plötzlich einem kräftigen Iren gegenüber, der Bäume fällte. Bischof Polding erfuhr von ihm, dass die alte Dame, obwohl sie dem Tod nahe war, aus Angst er käme zu spät, sich entschlossen hatte, loszugehen und anderswo geistlichen Beistand zu suchen; doch der Ire konnte die Richtung nicht angeben, die sie eingeschlagen hatte. Der Bischof begriff, dass es nichts nützen würde, wenn er auf die Suche nach ihr ginge; er setzte sich auf einen Baumstumpf und richtete folgende Worte an den Holzfäller: «Nun, mein Guter, ich will dennoch nicht umsonst hierher gekommen sein. Knien Sie nieder, ich will Ihre Beichte höheren.»
Der Ire begann sich zu entschuldigen, berief sich darauf, dass er unvorbereitet sei, dass seit seiner letzten Beichte eine lange Zeit vergangen sei und führte tausend andere Gründe an; aber der Bischof Polding schob alle Ausflüchte beiseite, und schliesslich kniete der Holzfäller reuig und zerknirscht nieder, um seine Verfehlungen zu bekennen und die Absolution zu erhalten.
Der Missionar nahm ihm das Versprechen ab, am kommenden Sonntag zur Kommunion zu gehen, dann verabschiedeten sie sich voneinander. Kaum hatte der Bischof einige Schritte zurückgelegt, da hörte er plötzlich ein dumpfes Geräusch, gefolgt von einem schwachen Stöhnen. Hastig lief er zurück und fand seinen Pönitenten tot, von einem fallenden Baum erschlagen.
Will man nun wissen, worauf diese wunderbare Barmherzigkeit Gottes zurückzuführen war, dass Er nämlich einen Bischof hunderte von Kilometern von seiner Residenz weg über Wege reisen liess, um für einen armen Sünder, der bald vom Tod überrascht werden sollte, die Pforten des Himmels zu öffnen? So lautet die Erklärung, dass dieser brave Mann wie jeder guter Ire das Skapulier der heiligen Jungfrau trug; diese ihrem Wort immer treue, gute Mutter hatte es nicht zugelassen, dass er starb, bevor er sich mit Gott versöhnt hatte.