Der Vergebungsrosenkranz
Jeder kennt das:
Ungerechtigkeiten und Kränkungen erfahren wir alle und manchmal fällt es uns schwer diese seelischen Ver-letzungen zu vergessen.
Immer wieder tauchen sie in den Erinnerungen auf und schmerzen aufs Neue. Man will nicht mehr daran denken, aber es geht nicht. Mit den Gedanken kommt wieder der Schmerz. Wie können wir uns davon befreien?
Wir wissen, dass wir uns letztendlich damit selbst schaden, und manche werden vor Kummer krank. Wer nicht vergeben kann, vergiftet seine Seele.
In dieser Hilflosigkeit können wir uns an Christus wenden. Christus ist gekommen um zu heilen. Mit seiner Hilfe ist es uns möglich, auch denen zu vergeben, die uns grosses Leid angetan haben. Wenn wir vergeben, können wir uns innerlich von dem Schmerz befreien und ihn irgendwann auch loslassen.
Dabei hilf uns ein spezielles Gebet, das wir regelmässig beten sollen. Der Vergebungsrosenkranz entstand 2008 und unterscheidet sich in seinem Aussehen von den gebräuchlichen Rosenkränzen. Er besteht aus einem Kreuz und 77 Perlen.
Er bezieht sich auf die Bibelstelle Mt 18, 21-22: «Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt hat? Siebenmal?
Jesus sagte: «Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.» (Die Zahl 77 steht symbolisch für «immer». Warum sollen wir vergeben?
Jesus sagt: «Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer himmlischer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben» (Mt 6,14-15).
Im Vaterunser beten wir:
«vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.»
Wie betet man den Vergebungsrosenkranz?
Kreuzzeichen und Eingangsgebet:
Jesus mein Herr, Du kennst meine Schuld. Befreie mich! Erlöse mich!
Du kennst alle offenen und verborgenen Verletzungen, die mir zugefügt wurden. Hilf mir zu vergeben und heile die Wunden meiner Seele. Hilf auch allen, die ich verletzt habe, mir zu vergeben. Amen.
Bei jeder Perle (77 Mal):
Herr, hilf mir und allen, alles zu vergeben.
Schlussgebet
Jesus Christus, Du hast uns gesagt :
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
Jesus ich vertraue auf Dich! Amen.
Quelle: Zeitschrift «Der Gefährte», Mai / Juni 2024, Mediatrix-Verlag