Verheissungen JESU CHRISTI für die Beter und Betrachter dieses Kreuzweges
1. Alles, was man bei der Ausübung des Kreuzweges erbittet, werde ICH
gewähren.
2. ICH verspreche das Ewige Leben all denjenigen, die diesen Kreuzweg von Zeit zu Zeit mitleidsvoll beten und betrachten.
3. Während ihres Lebens werde ICH sie begleiten und ihnen besonders in ihrer Todesstunde beistehen.
4. Selbst wenn sie mit so vielen Sünden wie Gras in den Wiesen oder wie Sand am Meer beladen sind, werde ICH durch diesen Kreuzweg alles austilgen.*
5. Wer diesen Kreuzweg öfter verrichtet, wird eine besondere Glorie im Himmel erhalten.
6. Falls sie ins Fegefeuer kommen, werde ICH sie am ersten Dienstag oder Freitag nach ihrem Tod daraus befreien.
7. Jeden Beter dieses Kreuzweges werde ICH segnen. Dieser Segen wird ihm auf der ganzen Erde zuteil werden, sowie nach seinem Tod auch im Himmel für die Ewigkeit.
8. In der Stunde seines Todes werde ICH den Dämonen nicht erlauben ihn zu versuchen, sondern ihnen alle Macht entziehen und die Seele friedlich in MEINEN Armen ruhen lassen.
9. Wer den Kreuzweg mit wahrer Liebe betet, wird ein lebendiger Kelch sein, in den ICH gerne MEINE Gnaden ausgiessen werde.
10. MEINE Augen werden ständig auf den Kreuzwegbetern ruhen und MEINE Hände ausgebreitet sein, um sie zu beschützen.
11. Wie ICH ans Kreuz genagelt bin, so werde ICH immer bei denen sein, die MICH häufig auf dem Kreuzweg ehren; sie werden sich nie mehr von MIR trennen können, da sie durch MEINE Gnaden imstande sind, keine Todsünden mehr zu begehen.
12. In der Stunde ihres Todes werde ICH sie durch MEINE Anwesenheit trösten und Wir werden gemeinsam in den Himmel eingehen. Ja, der Tod wird denen mild scheinen, die MICH mit diesem
Kreuzweg in ihrem Leben geehrt haben.
13. MEINE Seele wird wie ein Schutzschild für diese Seelen sein und ihnen immer beistehen, sobald Sie sich an MICH wenden.
14. In dem Augenblick da diese Seelen in den Himmel eingehen werden, werde ICH sie umarmen und sie werden sich in der Ewigkeit einer ausserordentlichen Herrlichkeit
erfreuen.
Anmerkung:
Wenn Deinen Augen bei der Betrachtung dieses Kreuzweges Tränen des Mitleids
entströmen, so opfere sie IHM. ER wird sie in kostbare Brillianten verwandeln. Es ist auch möglich, täglich eine Station des Kreuzwegs zu
betrachten.
*Hinweis des Verfassers:
Dieses Versprechen schliesst jedoch nicht aus, dass man die schweren Sünden beichten muss, besonders vor dem Empfang der heiligen Kommunion.
Gebete zur Einführung in die Stunde des Mit-Leidens
O Maria, Mutter GOTTES und unsere Mutter, mit
einem tiefen Empfinden der Not und der
Unwürdigkeit,
zu
Deinen Füssen niedergeworfen, bitte ich Dich
demütig und inständig, diese Stunde des Gebetes zu
Ehren Deiner Schmerzen und für die Bekehrung der
Sünder anzunehmen!
Möge mein Herz im Anblick der Schmerzen, die Du,
O Mutter, wegen meiner Sünden erlitten hast, so
angerührt werden, dass ich bittere Tränen der Reue
vergiesse und mir aus dieser Stunde
des Mit-Leidens
zahlreiche Gnaden zuteil werden. Amen.
O Mutter, durch das Schwert der Schmerzen, das Deine
Seele beim Anblick Deines vielgeliebten Sohnes, voller
Wunden und Blut, durchdrang, erbitte mir, dass mein
Herz vom Schwert des Mit-Leidens
durchbohrt und von
den Merkmalen der Göttlichen Liebe tief verwundet
wird! Amen.
O Heilige Unbefleckte Jungfrau Maria, durch die unaus-
sprechliche Qual, die Du ohne Klagen erduldet hast,
stehe uns in unseren Nöten bei! Amen.
JESUS CHRISTUS bestätigt die Stunde des Mit-Leidens
JESUS sagte zu einer SEINER Dienerinnen:
„ICH habe soviel Wohlgefallen und Liebe für die Menschen, die sich im Gebet mit den Schmerzen und der Pein MEINER
Mutter vereinigen, dass ihre Seelen die Mächte des Himmels beherrschen werden!
Alles, was die Menschen durch die Tränen MEINER Mutter erbitten, werde ICH auf liebenswürdige Weise gewähren.
ICH sage euch: Geht in die Schule MEINER Mutter, dort werdet ihr Kraft und manche Fähigkeiten erhalten, aber auch Ausstrahlung; eine Ausstrahlung, die befreit, die in euch eindringt, ohne zu
erdrücken oder zu zerstören, aber das Herz erfreut, euch kräftigt und die Freiheit und Anmut eines Kindes verleihen wird."
Worte JESU zu dem Kreuzweg des Mit-Leidens
„ICH wünsche, dass ihr MICH zu betrachten lernt, als ICH lebendig am
Kreuz hing. Nicht von ungefähr habe ICH diese Art der Marter gewählt: ICH wollte MICH selbst verschenken, lebendig, jeden Tropfen MEINES Blutes hergeben. Niemand hat MIR MEIN Leben genommen; ICH
habe es selbst hingegeben.
Kein einziger Blutstropfen ist euch anders als durch MEINE Mutter geschenkt worden. Sie war es, welche die letzten aus MEINEM Herzen geflossenen Blutstropfen nach MEINEM Tod eingesammelt hat, und wiederum MEINE Mutter ist es, die Sie ausschüttet und ohne Unterbrechung durch MEINE Kirche verteilt.
Die Mutter weiss, was Ihre Kinder benötigen, Sie zeigt es MIR, und ICH ergiesse über sie reissende Ströme MEINER Gnade.
In die Häuser, die mit MEINEM Kostbaren Blut durch MEINE Mutter
gezeichnet worden sind, weil man MICH dort angebetet hat, werde ICH eintreten und die Menschen retten.
ICH werde sie mit MEINER Barmherzigkeit zudecken.
In diesen Häusern möchte ICH lebendige
Altäre errichten, Sühneseelen, die sich opfern, damit ihr Blut sich mit MEINEM vermische.“
1. STATION
JESUS wird vor Pilatus geführt
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
Um Trost
über den Schmerz der Trennung von Ihrem innig geliebten Sohn zu finden, möchte die Heilige Jungfrau an den Stellen, die Zeugen Ihrer Schmerzen und Demütigungen waren, mit uns
verweilen.
„O Meine Kinder, Ich bin an der ersten Station, dem Palast des Pilatus angelangt. Ich vermeine in dem Hof dieses Palastes noch das Geschrei und Gebrüll der
Juden zu hören: «Kreuzige IHN!», «Barabbas!», «Möge SEIN
Blut über uns und unsere Kinder kommen!»
ER musste niedergemetzelt werden, weil ER ein Hindernis für die
Mächte des Bösen war, welche die Welt so sehr geniessen.
Da ist die Stelle, wo das Hohe Gericht mit seinem feigen
Gouverneur das grauenhafte Urteil gefällt hat. Welch schmerzliches Andenken für das Herz einer Mutter!“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
2. STATION
JESUS fällt zum ersten Mal unter dem Kreuze
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN
Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Im Gerichtshof desselben Gerichtes sehe Ich die Stelle, wo JESUS das Werkzeug SEINER grössten Qual, das Kreuz, aufgeladen wird.
Ich weiss, mit welcher Ergebenheit, mit welcher Liebe ER es annimmt. ER hatte es sich so oft gewünscht, die Bluttaufe zu empfangen, weil ER sich bereit erklärt hatte, für die
Menschheit zu leiden und zu sterben.
Diesen Wunsch habe Ich gut verstanden, da ER der Lösepreis für die Seelen war.
Ich wünschte inbrünstig die Glorie GOTTES zu schauen, um Mich damit zu verbinden.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
3. Station
JESUS fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
Maria verfolgt den schmerzhaften Weg, Sie
bleibt an der Stelle stehen, wo JESUS zum ersten Mal zu Boden fiel.
„Meine Kinder,
jeder Schritt auf dem Wege, den Mein Sohn gegangen ist, war mit Leid behaftet, und alle diese Schmerzen haben sich in Mein Herz eingegraben.
Dort, wo JESUS gefallen ist, sah Ich noch das aus SEINEM verletzten Knie entströmte Blut auf dem Boden. An dieser Stelle habe Ich mich niedergekniet, sie mit Meinen Tränen benetzt
und so das Kostbare Blut geküsst.
Die Henkersknechte zwangen IHN mit Drohungen, Lästerungen, Geschrei und Schlägen zum Weitergehen. Ihr, Meine Kinder, habt Erbarmen mit den Schmerzen einer armen
Mutter.
Bedenkt aber, dass Überheblichkeit die Menschen zu Fall bringt und unter ihren Füssen ein ewiges Grab entstehen lässt.
Durch unsere Demut können wir für alle Verbrechen Sühne leisten und die Seelen retten.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
4. STATION
JESUS begegnet SEINER betrübten Mutter
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Hier ist die
Stelle, wo Ich Meinem Sohn auf dem Wege zum Kalvarienberg begegnete.
Kann jemand Meinen Schmerz nachempfinden, als Ich IHN schwankend, gebückt unter der Last des schweren Kreuzes auf SEINER Schulter, das Antlitz verletzt und mit Speichel, Staub,
Schweiss und Blut bedeckt sah?
Als sich Unsere Blicke trafen, erstarrte das Blut in Meinen Adern, Mein Atem setzte aus, und das Herz drohte Mir in der Brust zu zerspringen. Ich war so erschüttert, dass Ich
unter diesem gewaltigen Gefühl zu ersticken glaubte.
Wie gern hätte Ich IHN umarmt und an Mein Mütterliches Herz gepresst; doch die Henkersknechte verweigerten Mir diesen letzten Trost, und manche sagten sogar: «Hättest Du IHN
besser erzogen, wäre es nicht so weit gekommen!“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
5. STATION
Simon von Cyrene hilf JESUS das Kreuz tragen
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Auf einem Feldweg
kam ein Mann aus Cyrene. Die Soldaten hielten IHN an und zwangen IHN, JESUS beim Tragen des Kreuzes zu helfen, weil Mein SOHN möglicherweise nicht lebend auf Golgatha angekommen wäre, da ER so
geschwächt war.
O wie glücklich wäre Ich gewesen, wenn Ich selbst Meinem Sohn diese Erleichterung hätte verschaffen können, doch es musste ein Fremder, ein Unbeteiligter sein. Heute fühle Ich jedoch
beim Betrachten dieser Station einen milden Trost; denn Ich sah, dass der Cyrenäer das Kreuz anfänglich mit Widerwillen und unter Gewalt getragen hatte, es aber einen Augenblick später mit
Zuneigung und Mitgefühl tat. So wünsche Ich auch die Hingabe der Seelen an JESUS.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
6. STATION
Veronika reicht JESUS das Schweisstuch dar
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Einige Schritte weiter sehe Ich
die Stelle, wo Mein Sohn von Veronika, einer gottesfürchtigen Jüdin, getröstet wurde.
Aus Erbarmen über den schlechten Zustand des Guten Meisters näherte sie sich IHM und trocknete SEIN Heiliges Antlitz mit ihrem Schleier. Aus Dankbarkeit dafür hinterliess JESUS SEIN
Göttliches Antlitz auf dem
Tuche.
Mein Sohn und Ich lieben die Seelen, die Mitleid mit Unseren Schmerzen haben, weil das Herz des Leidenden durch nichts mehr getröstet wird.
Deshalb werden solchen Menschen viele besondere, gar aussergewöhnliche Gnaden geschenkt werden, weil sie Barmherzigkeit erwiesen
haben.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
7. STATION
JESUS fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Langsamen Schrittes ging Ich den Weg zum Kalvarienberg. Wieder entdeckten Meine Mütterlichen Blicke eine Blutspur auf dem Felsen und Ich verharrte.
Dort ist Mein JESUS zum zweiten Male gefallen, SEINE Knie sind verletzt, und wieder ist Blut geflossen.
Ach Meine Kinder, Meine gesegneten Kinder, ihr, die ihr Mein Leiden zu begreifen versucht; schaut durch Meine Tränen hindurch, wie tief das Schwert des Schmerzes in Mein Mutterherz
eindrang, und seht, wie viele gleichgültig vorübergehen, ohne das Mysterium der Liebe, in diesem auch für sie geflossenen Blut, zu bemerken!
Mein JESUS ging von Pein zu Pein, und Mir war es nicht erlaubt, IHM Linderung zu verschaffen.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
8. STATION
JESUS begegnet den weinenden Frauen
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Ich sehe diese heiligen Frauen weinend auf dem Wege nach Golgatha, wo Mein JESUS, mit dem Kreuze beladen und von Schlägen überhäuft, ging.
Mein Herz war ihnen gegenüber erfüllt von zärtlicher Dankbarkeit.
Deshalb habe Ich auch die Namen dieser Frauen nicht vergessen. Sie hatten Mitleid mit Meinem Sohne, und der Mut des Zeugnisses ihrer Liebe
zu einer Zeit, wo alle anderen IHN verlassen und verraten haben, prägte sich
tief Meinem Herzen ein.“
O Heilige Mutter GOTTES, auch ich will zu
diesen mitleidenden Seelen gehören. Bitte verhilf mir dazu unter allen Umständen ein getreuer Christ zu sein, so dass auch mein Name in Dein Mütterliches Herz für das Ewige Leben eingeschrieben
ist. Amen.
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
9. STATION
JESUS fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Ich kniete dort,
wo JESUS, Mein innigst geliebter Sohn, zum letzten Mal, fast erdrückt, von dem schweren Kreuz, fiel. SEINE Peiniger schrieen, brüllten, lästerten mit gemeinen, verleumderischen
Worten.
Mein Sohn lag ausgebreitet auf dem Boden, ermattet, verletzt, bedeckt mit dem Schmutz des Weges. Der Staub vermischte sich mit SEINEM Blut, das von allen Stellen SEINES Heiligsten
Antlitzes durch den schmutzigen Schlamm rann.
Ich dachte, ER sei unter der Last dieses schweren Kreuzes bereits gestorben, und Ich hätte IHM so gern geholfen, doch SEINE Peiniger schlugen IHN grausam und drängten IHN zum
Weitergehen.
Vor einem solchen Anblick wollte Ich lieber sterben, so voll war Mein Herz von Bitterkeit und zerrissen vor soviel Bosheit. Weder Meine Tränen, Meine Seufzer, noch Mein zermartertes
Herz konnten IHM helfen.
Sieh, Mein Kind, was die Sünde imstande ist anzurichten. Die ,kleinen Sünden’, wie du sagst, haben riesige Nachwirkungen.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
10. STATION
JESUS wird SEINER Kleider beraubt
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Nach dem letzten
schmerzhaften Fall stand JESUS mit grosser Mühe wieder auf. ER litt unsäglich und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Wenn man IHN nicht gestützt hätte, wäre ER wieder
gefallen.
An der für JESU Kreuzigung vorgesehenen Stelle angekommen, fielen SEINE Peiniger wie eine Meute Wölfe über IHN her, rissen IHM die Tunika, die an SEINEN Wunden klebte, ohne Erbarmen
vom Leib. Danach wirkte ER wie abgeschält, weil SEIN geschwollenes, mit Blut gemischtes Fleisch
an dem Kleidungsstück kleben geblieben war.
Mein lieber Sohn krümmte sich vor Schmerzen, weinend unter soviel Grausamkeit. Dieser Anblick zerriss Mir erneut das Herz: Die Tunika hatte Ich eigenhändig mit viel Liebe gefertigt.
Sie wuchs mit IHM, und nun warf man darüber das Los!
Man beraubte Mich nicht nur Meines Sohnes, sondern aller Dinge, die Mich an IHN erinnerten.“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
11. STATION
JESUS wird ans Kreuz geschlagen
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Mein Kind, erlebe gemeinsam mit Mir die Grausamkeit des Abgrundes der Hölle. Da JESUS das letzte Stück bis zur Stelle SEINER Kreuzigung durch die grosse Schwäche nicht mehr gehen
konnte, zogen IHN SEINE Peiniger wie ein Stück Holz über den Boden. SEIN geschundener,
wundenbedeckter Körper pflügte die Erde. Mein ganzes Sein schrie zum Himmel: «Erbarmen, HERR, Erbarmen für DEINEN und Meinen Sohn!»
Hier halte Ich, hier werfe Ich Mich nieder und knie, Ich berühre mit Meinen Lippen diese Erde, die noch verfärbt ist vom Blute Meines Kindes, und Ich lasse alles Geschehene der letzten Stunden an Meiner Seele vorüberziehen.
Besonders grausam war es, als die starken Hammerschläge die Nägel in die Handgelenke Meines Kindes einschlugen. SEINE Schmerzensschreie drangen tief in Meine Seele ein, und Mein Leib
erschauderte vor soviel Grausamkeit. Ermattet, erschöpft, auf den Boden niedergeworfen habe Ich lange geweint. O Mein Sohn, kannst DU ermessen, wie sehr Ich DICH geliebt
habe?“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
12. STATION
JESUS stirbt am Kreuz
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Eine schreckliche
Erinnerung beherrscht mehr als alle anderen Mein Mütterliches Herz, das Andenken an den Tod Meines geliebten Sohnes. Keine Mutter ist in der Lage, die Stunde des Todes des Kindes in Ihren Armen
zu vergessen.
Ich sehe kalten Schweiss über SEINEN Körper rinnen, die Atmung verlangsamt sich, wird schwerer, und allmählich weicht alles Leben aus IHM. Alles ist zu Ende. War aber Mein Leid nicht
um ein Vielfaches grösser, weil Mein Sohn SEINEN letzten Atemzug an einem Kreuz abgab, unter entsetzlicher Qual, an drei Nägeln in vier entzündeten Wunden aufgehängt, ohne dass Ich IHM die
geringste Erleichterung hätte verschaffen können?
Welches schreckliche Martyrium habe Ich erduldet, das bereits bei
der Prophezeiung des Simeon begann!“
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
13. STATION
JESUS wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoss SEINER Mutter gelegt
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
„Als gottesfürchtige Menschen den Leichnam Meines Sohnes vom Kreuze abgenommen und in Meine Arme gelegt hatten, war dies ein grosser Trost, der jedoch mit sehr viel Bitterkeit
gemischt war. Noch nie glich ein menschliches Leid dem Leid, das Ich nun ertragen musste, als Ich den leblosen, blutüberströmten Leib Meines innigst geliebten Sohnes im Schoss
hielt.
O ihr, die ihr auf dem Weg vorbeikommt, haltet einen Augenblick
inne und betrachtet Meinen Schmerz! Ich hatte einen Sohn, den schönsten aller Menschenkinder, den Unmenschen Mir raubten, und den Ich in einem so
entsetzlichen Zustand zurückbekommen habe!“
Halten wir sündigen Menschen uns vor Augen, dass auch wir Maria diesen unaussprechlichen Schmerz zufügten, weil wir JESU Tod durch unsere Schuld mit verursacht haben. Nehmen wir jetzt
wenigsten Anteil an dem Schmerz der Mutter JESU, die unter dem Kreuze auch zu unserer Mutter erklärt wurde, und trösten Sie, indem wir Bosheit, Lauheit und Gleichgültigkeit aus unserem Herzen
verdrängen!
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
14. STATION
JESUS wird ins Grab gelegt
Wir beten DICH an, HERR JESUS CHRISTUS, und preisen DICH, denn durch DEIN Heiliges Kreuz hast DU die ganze Welt erlöst.
Die Mutter begibt sich zum Grabe, wo der Leichnam JESU lag, das IHN aber nicht behalten konnte.
Der Gedanke, dass Ihr Sohn über den Tod triumphierte, ER jetzt im
Himmel ist und sich über SEINEN Sieg freuen kann, macht Sie glücklich. Doch wie sehr wünscht Ihr Leib an der Stelle, wo Ihr Sohn gelegen hat, zu liegen, damit Ihre Seele wieder mit IHM in der
Ewigen Glorie vereint sein kann!
Sie muss aber weiterleben, nachdem man Sie des Lichtes Ihrer Augen und des Trostes Ihres Herzens beraubt hat. O Maria, mit Dir seufzt meine Seele in Erwartung des seligen Augenblickes, wo auch sie das irdische Gefängnis verlassen und den Flug zum Himmel antreten kann.
Stille Betrachtung
Habe Erbarmen, O HERR; habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!
Maria, wir durften Dich auf Deinem
schmerzlichen Weg begleiten. Bitte für uns, dass wir diese Eindrücke, die an Deine unermesslichen Schmerzen erinnern, nie vergessen. Gib, dass unsere Anteilnahme aufrichtiger, unser Wille fester
und unsere Liebe glühender wird und es unser ganzes Glück ist, JESUS mehr zu lieben und zu dienen. Amen.
JESU Schulterwunde
Unsagbar viel Trost und Freude können wir mit diesem Gebet der Lieben
Gottesmutter, als der Königin des Fegefeuers, und durch Sie den Armen Seelen bereiten, wenn wir die hohen Ablässe, gleichwie alles andere, Ihr, unserer Himmlischen Mutter, zur Verfügung
stellen.
Dieses Gebet wurde vom Hl. Bernhard verfasst und von Papst Eugen
III. mit einem Ablass von dreitausend Jahren ausgestattet.
O liebreicher JESUS, sanftes Lamm GOTTES! Ich, ein elender
Sünder, grüsse und verehre die Wunde DEINER Schulter, auf der DU DEIN schweres Kreuz getragen hast und welches so sehr DEIN Fleisch einriss und DEINE Knochen blosslegte, so dass diese Wunde DIR
grössere Qualen bereitete als die anderen Wunden DEINES Heiligen Leibes. Ich bete DICH an, O schmerzenbeladener JESUS; ich preise und verherrliche DICH und ich danke DIR für diese heilige und so
schmerzhafte Wunde, indem ich DICH bitte, mir armem Sünder durch diesen qualvollen Schmerz und durch die niederschmetternde Last DEINES schweren Kreuzes gnädig zu sein und mir all meine Todsünden
und lässlichen Sünden zu vergeben und mich zum Himmel zu führen, am Kreuzweg entlang. Amen.
Vater unser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater... 3x
Kleine Lebensbeschreibung von Bruder Stanislaus Josef
Bruder Stanislaus Josef, einem jungen Novizen, der ‘Christlichen Schulen’ des Heiligen Johannes Baptist de La Salle, wurde dieser ‘Kreuzweg des Mit-Leidens mit der Mutter Gottes’ geoffenbart. Bruder Stanislaus Josef übte sich in der vollkommenen Erfüllung der Ordensregel und in der Hingabe an die Eucharistischen Herzen JESU und Mariens.
Am 23. September 1903 wurde in dem nordspanischen Dorf
Bustillo de la Vega, in einer Bauernfamilie ein Junge, mit dem Namen Olimpio Fernándes Cordero, geboren.
In seinem Tagebuch sind viele, für uns wertvolle Erlebnisse von seinem Leben aufgezeichnet.
Als Olimpio in seiner Jugend beim Viehtreiben von einem Pflug
überfahren wurde, und er es einem Wunder zuschrieb, dabei unverletzt zu bleiben, spürte er, dass GOTT von ihm wollte, gläubig zu werden. Ein Verwandter von ihm, der sich im nahegelegen Burgos,
bei der Kongregation des Heiligen Johannes Baptist de La Salle zum Bruder der ‘Christlichen Schulen’ ausbilden ließ, schrieb ihm oft fröhliche Briefe, voller religiösem Geist. In seiner Suche
nach Seelenfrieden und der Freude des Herzens, regte es in Olimpio einen edlen Ansporn an, es seinem Verwandten gleichzutun. Auf seine Bitte um die Aufnanhme in der ‘Christlichen Schule’ durfte
er vorstellig werden und wurde aufgenommen. Im Alter von 17 Jahren begann er das Postulat. Er war fröhlich, voller Mut, trotz der Anstrengungen die er aufbringen musste, um das zu lernen, was den
Schülern während des Postulats gelehrt wurde. Eines Tages, während des Abendgebetes, sah Olimpio in der Nähe des Tabernakels die Mutter GOTTES. Zunächst erkannte er Sie nicht, bis Sie zu ihm
sprach: «Mein Sohn!», und er Ihr antwortete: «Mutter». Die Heiligste Jungfrau Maria teilte ihm mit, dass Sie gekommen sei, um ihm zu sagen, dass Sie mit seiner Treue und seinem Einsatz zufrieden
ist und Sie von ihm erwarte, dass er die Heilige Regel sehr genau beachte und sehr eifrig sei, wie der Heilige Stanislaus Kostka.
Er antwortete Ihr, dass er es sein würde. Als sie
entschwand, bemerkte er die Heilige Eucharistie in Höhe Ihres Herzens. An einem anderen Tag erschien die Gottesmutter ihm im Tabernakel, mit einer Flamme vor Ihrem Herzen, Sie wurde begleitet von
vier Engeln. Olimpio war der Meinung, es dem Brudermeister zu sagen. Dieser riet ihm die Heilige Jungfrau zu fragen, aus welchem Grund Sie ihm erschien. Als er Ihr diese Frage stellte, antwortete
Sie ihm: «Ich möchte der Kirche und der ganzen Welt durch dich offenbaren, dass Ich mit Meinem Sohn in der Heiligen Eucharistie bin.»
Der Brudermeister bestand darauf, die Mutter Gottes
zufragen, auf welche Weise, Sie in der Heiligen Eucharistie ist; Sie gab zur Antwort: «Ich bin geistig in der Eucharistie, aber wirklich und wahrhaftig.»
An Olimpios 19. Geburtstag gratulierte seine Himmlische
Mutter ihm und bereitete ihm zudem eine Freude, indem Sie ihm versicherte, dass Sie ihm die Taufgnade bewahrt hatte und er dadurch in keine schweren Sünden gefallen war.
Beim Eintritt in das Noviziat wurde Olimpio der Ordensname
Stanislaus Josef gegeben, und er wählte sich den Heiligen Stanislaus Kostka zu seinem Vorbild. Während Exerzitien hörte er bei der Heiligen Messe die Gottesmutter innerlich zu ihm sprechen: „Was
Ich bin, ist dein, und alles, was Mein ist, ist dein.“
Am Geburtsfest der Mutter GOTTES teilte JESUS Stanislaus
Josef mit, dass ER von nun an in seinem Herzen bleibe, wie ER im Ziborium, des Tabernakels ist.
Nach einer weiteren Zeit, stellte der HERR ihm eine kleine Monstranz in sein Herz, in der die Heiligen Hostie hineingelegt wurde.
Am 2. Februar 1922, legte Bruder Stanislaus Josef seine ersten
kanonischen Gelübde ab. An diesem Tag nahmen seine Himmlische Mutter und der HERR sein Herz, und setzten an dieser Stelle JESU Herz in seine Brust hinein.
Eines Tages kam der Göttliche Heiland mit zwei Kreuzen, auf
SEINEN Schultern beladen. Da sie zu schwer für Stanislaus Josef waren, suchte dieser weitere eucharistische Seelen, die durch ihr Beten und Leiden mitarbeiten würden, damit in der ganzen Welt ein
Eucharistisches Königreich entstehe.
JESUS und Maria baten ihn um mehr Vollkommenheit, Opfer und
Hingabe; deshalb entschied er sich für diese Gelübde: ‘der Regelmäßigkeit‘, ‘des Vollkommensten‘, ‘der Reinen Liebe‘.
Bruder Stanislaus Josef schreibt einmal: „Ich will
nichts
anderes als GOTTES Willen, was immer es auch sein
mag.“
Von seiner Kongregation wurde er dazu bestimmt,
zusammen
mit einem Mitbruder, die Schüler im Alter von 10 bis
12
Jahren zu unterrichten. Bei seiner Katechese war für
seine
Schüler spürbar, dass in ihm ein Eucharistisches Feuer
brannte.
Er sprach davon, wie die Hingabe an JESUS und Maria,
der
Grund unserer Liebe zu Ihnen sei, und wie wir dadurch
zu
glühenden Aposteln für die Ausbreitung des
Eucharistischen
Königreiches würden.
Im letzten Sommer seines Lebens, im Jahre 1926,
schrieb
Bruder Stanislaus Josef folgende Worte an JESUS: „Ich
will
DEIN sein, wie es noch niemand zuvor war.“
Er bot sich JESUS und Maria als liebendes Opfer an, für
die
Beschleunigung des Eucharistischen Königreiches.
Daraufhin
erkrankte Bruder Stanislaus Josef schwer an
Tuberkulose,
und er ertrug das Leiden geduldig. Am 28. März 1927
über-
gab er seine Seele JESUS und durfte in den Himmel
eingehen.
Sein Selig- und Heiligsprechungsprozess wurde eingeleitet.
Quelle:
Kreuzweg des Mit-Leidens mit der Mutter Gottes